Ich habe bereits vor einiger Zeit als ich über Leica geschrieben habe, kurz das Thema des Farbmanagments angeschnitten.
Genauso wichtig, wenn ich sogar elementar wichtig, ist die Bearbeitungssoftware, die man verwendet.
Mit diesem Thema habe ich mich bereits seit den ersten Versionen von Aperture und Lightroom (LR) beschäftigt. Später kam noch Capture One Pro (C1) dazu.
Ich befasse mich bewußt mit diesen drei, da diese mir sehr neutral erscheinen, als eigene Herstellersoftware und weil ich unterschiedliche Foto-Systeme benutze.
Nun aber zu den drei.
Ich weiss, dass es bereits mehrere Blogs und Foreneinträge, sowie Tutorials gibt, die sich mit diesem Thema befassen, allerdings mehr von der pragmatischen Seite und nicht von der, die für einen Fotografen wesentlich wichtiger ist: Farbechtheit und Dateihandhabung.
Ein grundsätzliches Arbeiten ist mit allen drei Software einfach. Natürlich ist ein Umstieg von einer auf die andere immer mit etwas Kennenlernphase verbunden, doch mit der Zeit sind alle schnell und leicht beherrschbar.
Der Unterschied ist eher mit dem Umgang mit den Daten zu sehen. Welche Performance liefert das jeweilige System. Und bereits hier, direkt nach dem ersten Import trennen sich die Wege der drei.
Während Aperture und Capture One eine neutrale Farbengine benutzen, heisst, sie gehen mit den Bildern neutral und lebendig um, diktiert LR ihr eigenes Bild. Dieses Bild ist kälter, magenta lastig. Dies zieht sich, wie ein roter Faden seit der ersten Version. Adobe bietet viele Profile für die Korrektur der jeweiligen Fotosysteme, allerdings ich als Nutzer, möchte nicht jedesmal mir diese herunterladen und mein System immer wieder erweitern. Das funktioniert bei Aperture und Capture One Pro wesentlich unproblematischer, gleich welche fotografische Systeme man verwendet.
Als Beispiel hierfür habe ich jeweils zwei Bilder mit allen drei Systemen entwickelt. Der Prozeß war einfach: das Bild wurde nur geöffnet, keine Veränderung vorgenommen und exportiert. Hierzu benutzte ich eine Nikon D90.
Auf der anderen Seite hat LR einen wesentlichen Vorteil gegenüber den beiden:
Größe der Library.
Wenn man, wie ich, die Bilder importiert, aber alle in ihren Verzeichnissen auf den Platten lässt, d.h. man sie nicht doppelt in die Library kopiert, ist die Library von LR absolut die kleinste. Es werden dort nur Bearbeitungsinformationen gesammelt. Bei Aperture kann man das genauso machen, allerdings, aus mir unerklärlichen Gründen, wird diese enorm groß.
Beispiel: während LR mit ca. 50000 Bildern gerade mal ca. 24GB groß ist, benötigt Aperture für ca. 3000 Bilder bereits 12GB.
Einstellungen sind fast genauso, sogar die Vorschaubildeinstellung ist bei Aperture kleiner als in LR.
Capture One Pro lasse ich direkt auf die Verzeichnisse zugreifen, so dass ich keinen Import benötige. Hier macht aus meiner Sicht C1 das logischste, was ein System machen kann: alle Veränderungen an Bildern werden in den jeweiligen Verzeichnissen in einem Ordner pro Verzeichnis abgespeichert. Führt wiederum dazu, dass auf einmal die Verzeichnisse größer werden und das ganze unübersichtlicher wird.
Als Fazit kann ich nur empfehlen, es selbst auszuprobieren und schauen, was einem wirklich liegt. Meine Tendenz geht immer noch zu C1 und Aperture.
Zu den Bildern: erstes ist mit Aperture, zweites mit LR und drittes mit C1
Dienstag, 25. September 2012
Donnerstag, 5. Januar 2012
Samstag, 13. August 2011
Donnerstag, 31. März 2011
Grundsätzlich 4.0
Lenskultur...
ein relativ einfach erscheinendes Thema...
In der heutigen digitalen Welt sucht man nach perfekten Objektiven. Doch wie perfekt sind diese wirklich? In unzähligen Foren wird darüber diskutiert, nicht selten mit Hilfe von "dubiosen" MTF-Kurven. Ich nenne diese bewußt dubios, denn was sagen diese uns wirklich? Schärfeleistung, Abbildungsleistung und sonst? nicht viel.
Unsere Objektive, oder besser noch, für die jungen Wilden, müssen diese perfekt sein. Keine Vignettierung, am besten noch richtig clean. Sie müssen absolut scharf sein. Wenn ich die meisten Bilder so betrachte, wird mir von der Schärfe richtig schlecht. Ich meine hier nicht die natürliche Schärfe, die jeder mit seinen Augen selbst sieht, sondern diese unheimliche Überschärfung durch diese Objektive und nicht selten durch die Software der Kameras selbst.
Das ist die neue Kultur des Sehens. Hinzu kommt, dass in einigen offenen Systemen nun auch andere adaptierte alte Objektive verwendbar werden.
Macht es Sinn? Wohl kaum. Alte Objektive, aus unserer alten analogen Zeit, wurden ganz anders berechnet. Sie sind nicht perfekt. Die Vergütung solcher ist auf den ersten Blick betrachtet, unspektakulär. An einer heutigen digitalen Kamera können sich solche Objektive nicht entfalten. Sie können Ihre Stärken sowie Schwächen nicht auspielen und sind der heutigen deutlich unterlegen. Jeglicher Vergleich an einer digitalen und analogen Kamera erzwingt nur ein Ergebnis: Schwäche des alten Mediums. Der Grund hierfür ist naheliegend: kaum Schärfe, keine Kontraste natürlich im "heutigen" Sinne.
Nun, hier sollte man aber einiges bedenken: die Filme, die zu damaliger Zeit produziert wurden, hatten eine andere Zusammensetzung, als z.B. die heutigen.
Selbst die neuen analogen Filme sind technisch besser als vor 30 Jahren. Wohl gemerkt: technisch.
Weiterhin haben die alten Objektive eine Charaktieristik, die nur auf dem Film zu erreichen ist. Das unterscheidet sie heute von den neuen Objektiven. Nicht selten gehen viele so vor, dass sie die alten Filme simulieren, oder künstliche Schwächen durch Software anwenden.
Oft wird ein Argument verwendet, dass man das heute mit der Software erreichen kann. Man kann es, sicherlich, aber was hat das mit der Fotografie zu tun? Nicht wirklich viel. Fotografie hatte oft den Anspruch der Darstellung der Realität, eine ungeschminkte Realität. Leider werden oft heute Momente eingefangen, die es so nie gab, da diese zur Unkenntlichkeit verändert wurden.
Ein bewußter, ein guter Fotograf benutzt solche Filme und Objektive, um eben bestimmte Effekte zu erzielen und nicht stundenlang vor seinem Rechner Zeit zu verschwenden, um so ein Effekt zu erreichen. Er kennt seine Objektive, er weiss um Ihre Schwächen, sowie Stärken und setzt sie oft bewußt ein.
Alte Objektive besitzen natürlich physikalische Schwächen sowie Stärken, die eben nur auf dem Film darstellbar sind, bewußt darstellbar.
Digital wird nur ein bestimmter Teil dieser dargestellt. Mehr nicht.
Selbstverständlich wird die analoge Fotografie die digitale nicht ersetzen. Aber das will sie nicht, weil sie selbst nicht ersetzbar ist.
Ich persönlich mag lieber das Leica Summicron 2.0/50 als das Summarit 2.5/50. Das liegt nicht an Lichtstärke, sondern daran, wie das Summicron die Farben darstellt, wie es sich im Gegenlicht verhält (deutlich schlechter als das Summarit). Es ist eben malerischer, mit Ecken und Kanten, während das Summarit glatt, perfekt ist.
Heute erscheint es fast wieder Mode, analog seine Bilder zu machen. Für die jungen Wilden mag es Mode sein, für die Alten definitiv nicht. Ein analoges Bild ist ein tatsächliches Bild, das nicht verschönert. Es ist die Summe aus Kenntnis des Fotografen, der Fähigkeit des Films und des Objektivs. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Software, die das Bild in irgendeiner Form beeinflußt.
Analoge Objektive setzten Kenntnis eigener Charaktere dem Fotografen voraus.
Digitale Objektive setzen Kenntnis der Software voraus.
Donnerstag, 17. Februar 2011
Donnerstag, 16. Dezember 2010
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